Fluglager mit bestem Segelflugwetter 2017

Schlechtenfelder Flugplatz war 14 Tage Treffpunkt der Ehinger Flieger

Ehingen. Während viele über die Hitze in den Sommerferien stöhnten, waren die Segelflieger vom Sportfliegerclub Ehingen erfreut über die guten Bedingungen. „Gute Thermik“ war die zentrale Botschaft im Segelflugwetterbericht, die beim 14-tägigen Fluglager am Schlechtenfelderhang, fast täglich übe das Internet abgerufen wurde. Knapp 15 bis 20 Piloten haben am Fluglager teilgenommen.  Nicht nur bei den Ehinger Piloten ist das alljährliche Fluglager ein Highlight, sondern auch Fliegerkameraden aus dem befreundeten Ochsenhausener Fliegerclub waren zu Gast bei den Ehingern. Mit Wohnmobil und Zelten wurde neben dem Hangar eine kleine Zeltstadt aufgebaut, denn das Kameradschaftliche sollte nicht zu kurz kommen. Nach den langen Flugtagen, gab es abends beim Abendessen und beim anschließenden Lagerfeuer viel zu erzählen. Gerne gaben die Piloten ihre Erlebnisse und Eindrücke, des Tages, an die Teilnehmer weiter.


Ziel des Fluglagers war es, das tolle Sommerwetter ausgiebig zu nutzen, damit Flugschüler rascher mit ihrer Ausbildung vorankommen. Die erfahrenen Segelflieger nutzten die Tage für ausgiebige Streckenflüge in den Schwarzwald, ins Alpenvorland und natürlich über die Schwäbische Alb. Einige Piloten starteten am frühen Vormittag und konnten die vorhergesagte Thermik für lange Streckenflüge nutzen und kamen dann erst am späten Abend wieder nach Ehingen-Schlechtenfeld zurück. Die Fluglehrer Fred Oppitz, Sören Rust, Dietmar und Wolfram Fremdling waren fast pausenlos im Einsatz um ihren vier Flugschülern das nötige Wissen und ihre Erfahrungen im Segelfliegen weiterzugeben.

Segelfliegen ist übrigens eine „Mannschaftssportart“ nahezu jeder übernimmt eine Funktion. In der Regel übernehmen mindestens zwei Personen im Wechsel Dienst an der Winde, ein weiteres Mitglied übernimmt die Rückholung der Schleppseile und die gelandeten Flugzeuge müssen mit vereinten Kräften wieder zurück an den Start gebracht werden. Ein Flugleiter übernimmt die Verantwortung über den Flugbetrieb und ist verantwortlich für die Starts und Landungen. Alle diese Aufgaben gehören selbstverständlich auch zur Ausbildung der Flugschüler.

Seit vielen Jahren bewährt sich das Segelflugzeug vom Typ ASK21 als Schulungsflugzeug, das auch für den Kunstflug zugelassen ist. Mit Dietmar Denk und Richard Fischer haben zwei Flugschüler zum Abschluss des Fluglagers einen ganz besonderes Ziel erreicht, sie flogen zum ersten Mal ohne ihre vertrauten Fluglehrer. Nach ihren ersten Alleinflügen gratulierten alle den „frischgebackenen Piloten“ in ganz besonderer Weise. Fred Oppitz, 1. Vorstand des Ehinger Segelfliegerclubs, gratulierte den Flugschülern zum ersten Alleinflug und nahm die obligatorische Fliegertaufe vor. Alle Gratulanten durften den Flugschülern einen Klapps auf das nasse Hinterteil geben, das soll, so sagen alte und erfahrene Piloten, das Gefühl für die Thermik fördern. Danach gab es nach alter Sitte einen ganz besonderen Blumenstrauß, bestehend aus Disteln. Die stacheligen Wildblumen sollen zur Verfeinerung der Sensoren in den Händen zur perfekten Steuerung des Flugzeuges beitragen.

„Wie war’s?“, wollten natürlich alle wissen und mit einem strahlenden Lächeln kam von beiden ein bescheidenes „Schön“ über die Lippen.

Geflogen wird in Schlechtenfeld, natürlich immer abhängig von Wind und Wetter, in der Regel von Ostern bis Ende Oktober an den Wochenenden. Wer vom Segelfliegen oder vom Fliegen träumt oder auch gerne mal selber fliegen möchte, kann bereits mit 14 Jahren und der Zustimmung der Eltern mit der Ausbildung beginnen. Der Erwerb des Pilotenscheins kann bereits mit 16 Jahren erlangt werden.

Der Verein würde sich über junger Mitglieder freuen. Doch das Alter spielt keine Rolle, auch als Erwachsener in jedem Alter kann man mit der Flugausbildung beginnen. Übrigens sind die diesjährigen vier Flugschüler alle im Alter von Ü45.

Bild links: Felix Lukasch (li.) gratuliert Dietmar Denk mit einem „besonderen Blumenstrauß“

Bild rechts: Und Fluglehrer Sören Rust (links) ist stolz auf Richard Fischer.

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